Glaubenskirche
Der Kirchbau der Gemeinde Alt Tempelhof im 1. Weltkrieg
Die Einweihung der Glaubenskirche fand am 29. August 1915 fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem Beginn des 1. Weltkriegs statt.
Es gab eine lange Vorgeschichte, bevor mit dem Bau der Kirche begonnen wurde.
Grundsteinlegung, Richtfest und Innenausstattung
Endlich ist es so weit: Am 31. Januar 1914 wird Baugenehmigung erteilt. Da wird an der Baugrube schon gearbeitet, die Ausschachtung hat Anfang November 1913 begonnen.
Die Grundsteinlegung findet am Sonntag Judika, am 29. März 1914 um 16 Uhr statt.
Der Kunstprofessor Ernst Christian Pfannschmidt wird für das Altargemälde vorgeschlagen und es wird eine Skizze erbeten. „Das Motiv soll den <Hauptmann von Kapernaum> behandeln als einen Helden des Glaubens.“1 Im Januar 1915 legt Pfannschmidt die Skizzen vor, sie gefallen. Er bekommt den Auftrag.
Am 28. Juli 1914 erklärt Österreich Serbien den Krieg: Der 1. Weltkrieg beginnt. Von jetzt an finden sich immer wieder kriegsbedingte Probleme beim Bau und der Ausstattung der Kirche. Insbesondere ist kein Kupfer mehr zu bekommen.
Einweihung
Wegen des Krieges hat die Kaiserin die Einladung zur Einweihung der Kirche nicht angenommen; sie besucht die Kriegslazarette. Stattdessen ist Prinz Friedrich Leopold von Preußen zugegen, als am Eingang der Glaubenskirche symbolisch der Schlüssel übergeben wird.
Die Kaiserin stiftet die Altarbibel und schreibt in die Widmung auch das Bibelwort, das im Einweihungsgottesdienst am 29. August um 10 Uhr von Generalsuperintendent Haendler ausgelegt wird (Epheser 4, 5f.):
„Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen."
Den vollständigen Aufsatz von Pfn. Voigt, zitiert aus alten Protokollen, können Sie hier nachlesen. Von der Siegeskirche zur Glaubenskirche